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Anpassungen der Ernährung können über verschiedene Mechanismen einen Einfluss auf die körperliche und psychische Gesundheit haben. 

Einerseits kann eine ausgewogene Ernährung dazu beitragen Mangelzustände zu beheben (manchmal kann hierzu auch eine zusätzliche Substitution mit einem Nahrungsergänzungsmittel notwendig sein). Anderseits kann der Verzicht auf gewisse Nahrungsmittel die Belastung mit toxischen oder allergieauslösenden Stoffen reduzieren. 

Eine kohlenhydratreduzierte Ernährung wirkt sich zudem positiv auf den Metabolismus aus, sie reduziert Insulinresistenz, kann zu einer Reduktion von Cholesterin und anderen Blutfetten beitragen und kann, wenn die Kohlenhydrataufnahme weiter vermindert wird, zu einer ketogenen Stoffwechsellage (Ketogene Ernährung) führen. 

Der Vorteil einer ketogenen Ernährung besteht darin, dass ein metabolischer Zustand ähnlich desjenigen beim Fasten erreicht wird: die Energieversorgung des Körpers stellt von Glucose auf Fettverbrennung über Ketonkörper um, und diese Veränderung kann sich sehr positiv auf die Gesundheit auswirken. Traditionellerweise wurde eine ketogene Diät vorwiegend bei Kindern mit Epilepsie eingesetzt und hat sich in dieser Indikation bewährt und als Behandlungsmöglichkeit etabliert. 

Ketogene Stoffwechsellage bedeutet, dass primär Fette zur Energiegewinnung herangezogen werden, entsprechend hat sich auch die ketogene Diät als wirksam erwiesen, um Gewicht zu reduzieren und metabolische Folgen von Übergewicht wie Leberverfettung, Insulinresistenz, Diabetes oder erhöhte Blutfette zu korrigieren. Dabei wird durch den weitgehenden Verzicht auf Kohlenhydrate weniger Insulin produziert, was dann dem Körper ermöglicht eigenes Körperfett zur Energiegewinnung zu mobilisieren. 

In der Gegenwart finden sich Initiativen und Forschungsbemühungen zur ketogenen bzw. kohlenhydratduzierten Diäten in verschiedenen Bereichen der Medizin. Unter anderem bei Tumorerkrankungen, bei immunologischen Erkrankungen und selbstverständlich bei Übergewicht und bei den mit der typischen westlichen kohlenhydratreichen Diät einhergehenden Stoffwechselkrankheiten. 

In letzter Zeit finden sich zunehmend Berichte zu positiven Auswirkungen kohlenhydratreduzierter Ernährung bei Menschen mit psychiatrischen Erkrankungen. Einzelfallberichte zeigen teilweise sehr eindrückliche Zustandsverbesserungen nach einer Ernährungsumstellungen, und Pilotstudien mit kleinen Fallzahlen weisen auf gute Umsetzbarkeit und Wirksamkeit ernährungsbasierter Interventionen. 

Noch besteht aber keine ausreichend Evidenz um diese Wirksamkeit im wissenschaftlichen Sinn zu beweisen. Hierzu bedarf es experimenteller Studien mit randomisierten Kontrollgruppen. In den kommenden Jahren sollte sich diese Datenlage deutlich verbessern. Aktuell handelt es sich deswegen (noch) um eine experimentelle Therapiemöglichkeit, welche nicht in den Behandlungsleitlinien der Fachgesellschaften aufgeführt wird. Korrekt durchgeführt und ärztlich begleitet kann eine Reduktion der Kohlenhydrate in der Ernährung aber als sichere Therapieintervention bezeichnet werden. 

Leiden sie an einer psychiatrischen Störung und möchten Sie versuchen diese durch eine Ernährungsumstellung positiv zu beeinflussen? Gerne berate ich Sie individuell und plane mit Ihnen die Behandlung.